Was kann ich mir unter flexiblen Übergängen vorstellen?
Kinder entwickeln sich völlig unterschiedlich. Die allgemein üblichen Übergänge in die nächste Stufe nach Schuljahren sind für einige Kinder zu schnell, für andere zu langsam. Bei uns lernen die Kinder in jahrgangsübergreifenden Stufen. KITA-Kinder können, wenn Eltern, Erzieherinnen und die Kinder selbst es für richtig halten, jederzeit schon in der Grundstufe der Schule „probeschnuppern“ und dann ganz übergehen, wenn es sich für sie gut anfühlt. In den anderen Stufen können die Kinder planmäßig 3 Jahre bleiben, genauso gut aber auch länger oder kürzer, je nachdem wie sich die individuelle Lernentwicklung gestaltet. In jeder neuen Stufe treffen die Kinder wieder auf andere Kinder, die sie schon früher kennengelernt haben, so dass sie sich in der neuen Stufe gleich wohlfühlen können.
Was hätte ein Unternehmen davon, mit dem Lerndorf zu kooperieren und in das Projekt zu investieren?
Unternehmen wie die KWS oder Intel hätten große Vorteile. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hätten eine verlässliche Unterbringung für ihre Kinder. In einer Bildungseinrichtung, die von der Krippe bis zum Abitur oder Lehrabschluss ohne Unterbrechungen oder Übergänge konzipiert ist. Mit einem Bildungskonzept, das zu den fortschrittlichsten in Deutschland gehört. Unternehmen könnten Einfluss auf die Inhalte der Ausbildung nehmen, insbesondere auf die Praxisanteile in den Werkstätten, die gemeinsam im Lerndorf als Ergänzung zur Allgemeinbildung angeboten wird. Unternehmen könnten schon frühzeitig durch ihr Engagement in den Werkstätten Kontakt zu Kindern und Jugendlichen aufnehmen, von denen sie meinen, dass sie sich als künftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eignen würden. Ihnen könnten sie schon frühzeitig Praktika oder Arbeits- und Ausbildungsverträge anbieten.
Wann startet das Lerndorf?
Kindergarten und Krippe könnten schon zum 1.8.2025 starten, die Grundstufe der Schule wohl erst zum 1.8.2026. Hier würden wir Kinder aufnehmen können, die vergleichbar in die 1. oder 2. Klasse eingeschult würden. Mit der Mittelstufe (Klassen 4 - 6) könnten wir voraussichtlich zum 1.8.2030 beginnen.
Was wird aus dem alten Kindergarten und der alten Grundschule?
Das bedarf der genauen Abstimmung mit der Stadt und dem Landkreis. Unser Wunsch ist es, dass alle Eltern, die ihre Kinder im jetzigen Kindergarten oder der jetzigen Grundschule haben, damit rechnen könnten, dass sie hier auch bis zum regulären Ende bleiben können.
Kann mein Kind aus dem Lerndorf jederzeit ins staatliche Schulsystem wechseln?
Ein Schulwechsel verläuft nie reibungslos. Individuelles Lernen ist kein Lernen im Gleichschritt. Das kann auch mal bedeuten, dass nicht zu jedem Zeitpunkt alle Lernziele erreicht werden, die für eine Jahrgangsstufe vorgesehen sind. Wechsel sollten und können gemeinsam mit dem Kind und den Eltern besprochen und begleitet werden. Mit den von uns verfolgten grundlegenden Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kritisches Denken, Kreativität und der Lust am Lernen werden aber die Grundvoraussetzungen dafür geschaffen, dass die Kinder in jedem System erfolgreich sein können. Ideal ist es natürlich, wenn ein Kind die Zeit hat, unser gesamtes System zu durchlaufen.
Gilt die Geschwisterregelung?
Ja. Geschwister werden vorrangig aufgenommen. Die Schulgebühren werden gestaffelt.
Ist mein Kind gut untergebracht, wenn ich arbeiten muss?
Ja. Wir bieten eine Krippe für Kinder ab 1 Jahr, eine KITA und einen Hort für die Kinder, die in der ersten Schulstufe sind. Die Übergänge in die nächste Stufe sind fließend und werden jeweils mit den Eltern abgesprochen.
Mein Kind hat eine Behinderung. Kann es ebenfalls ins Lerndorf aufgenommen werden?
Ja. Wir werden Sozialpädagoginnen und Förderschullehrerinnen einstellen, die auf die verschiedenen Bedürfnisse der Kinder eingehen können. Sie werden ganz normal in den Gruppen leben und arbeiten, zusätzlich aber auch in Kleingruppen oder einzeln gefördert werden.
Ist das ein Lerndorf nur für Reiche?
Nein. Als Schule in privater Trägerschaft müssen wir zwar ein moderates Schulgeld nehmen, kein Kind soll aber abgewiesen werden, nur weil die Eltern nicht genug Geld aufbringen können.

Unsere Ziele sind äußerst anspruchsvoll, bedeutet es doch, das Beste aus den Erfahrungen unterschiedlichster Institutionen zusammenzuführen und die Zersplitterung der deutschen Bildungslandschaft aufzuheben. Dies können wir nur mit einer breiten Beteiligung unterschiedlichster Menschen erreichen.